Mit großen Schritten nähern wir uns dem Jahresende und wie immer an so einer Stelle zieht man Bilanz. Zum Beispiel die Bilanz von einer Stunde netzpolitik.org. In einer Stunde schaffen wir viel, aber für uns immer viel zu wenig. Leute, die krank sind, schleppen sich in die Videokonferenzen. Leute arbeiten zu viel, nehmen ihren Urlaub nicht. Nicht, weil sie von irgendwem dazu gezwungen oder angehalten werden, sondern weil sie selbst einfach so hohe Ansprüche haben und keinem Menschen hier egal ist, was bei netzpolitik.org passiert.
Vorspulen, zurückspulen, Pause drücken
Mehrmals im Jahr werden E-Mails versendet, um daran zu erinnern, endlich Urlaub zu nehmen. Daran ist nichts romantisch, es ist nur ziemliche Selbstaufopferung. Und es zeigt, dass es auch etwas Gutes hat, ersetzbar zu sein. Manchmal kommt man mit dem arbeitsrechtlichen Hammer wenigstens so weit, dass sich Leute mit Erkältungen ins Bett legen. Im Prinzip sind für uns Arbeitnehmerinnenrechte die Möglichkeit, jemanden zum Urlaub zu ermutigen, nicht um davon abzuhalten. Bei uns läuft vieles ein bisschen anders. Und das ist schön so.
Aber es ist auch ein Fehler, alle ausbrennen zu lassen, selbst wenn sie selbst nicht anders können. Eure lieben Worte, die uns oft erreichen, helfen dabei, auch mal mit dem zufrieden zu sein, wie es ist und nicht immer nur einer Idee hinterherzujagen, wie es sein könnte.
Standbild
Eine Stunde netzpolitik.org bedeutet, dass siebzehn festangestellte Menschen und auch unsere Praktikant*innen dafür sorgen, das netzpolitische Medium zu sein, auf das sich Menschen verlassen können. Prinzipien zu leben, nicht nur zu behaupten – sei es beim Tracking, bei Werbung, beim Umgang miteinander. Eine Stunde kostet uns 115 Euro und das Ergebnis erreicht Hundertausende.
Und am Ende eines Tages liegen wir im Bett und denken darüber nach, wie wir morgen noch besser werden können. Aber vielleicht kann man für den Moment auch mal sagen: So wie wir gerade sind, sind wir gut. Und sich daran erfreuen, diejenigen zu sein, die im Schneegestöber die ersten Spuren hinterlassen haben.
Vielen Dank an alle, die jeden Tag dafür Sorge tragen: Anna, Andre, Markus R., Markus B., Ole, Mark, Tina, Stefanie, Ingo, Chris, Övünç, Sebastian, Jana, Alex, Tomas, Jocca, Constanze, Serafin, Franziska und Christina!
Die harten Zahlen
Dies ist der Transparenzbericht für den Monate Oktober. Noch zwei Monate bis zum Jahresende und noch 43 Prozent bis zum Jahresspendenziel von einer Million Euro. Mit den Spendeneinnahmen in Höhe von 65.689 Euro sind wir ein großes Stück vorangekommen. Die Spenden sind zudem 44 Prozent höher als im Vorjahresoktober. Wir sind sehr glücklich über die Spendenentwicklung und schauen mit viel Zuversicht auf das Jahresende. In jedem Fall ist das Jahr bisher sehr gut gelaufen – nicht nur in Bezug auf die Spenden, sondern auch in der gesamten Weiterentwicklung von netzpolitik.org. Wir sind mehr geworden, wir haben mehr Expertise gewonnen und erfreuen uns an täglich an neuen Perspektiven und Ideen.
Den gesamten Einnahmen in Höhe von 65.952 Euro standen im Oktober 83.611 Euro Ausgaben gegenüber. Hierbei fallen neben den üblichen Ausgaben für Personal (63.895 Euro), Miete (4.565 Euro), Infrastruktur (1.508 Euro) vor allem die Beratungskosten (4.136 Euro) sowie die Ausgaben für Merch (3.396 Euro) an. Neben neuen Hoodies gibt es jetzt auch süße Strampler, denn es ist nie zu früh, sich für gute Netzpolitik zu engagieren. Zig Fotos von Babys und Kindern landen ohne ihre Zustimmung jeden Tag im Internet. Netzpolitik betrifft mittlerweile Menschen jeden Alters. Die Themen werden immer mehr.
Nicht alle Themen gleichzeitig bearbeiten zu können, ist etwas, was uns jeden Tag umtreibt. Das ist auch ein Grund, warum wir seit Anfang des Jahres vermehrt mit Freien zusammenarbeiten, die viele Themen einbringen, für die wir selbst nicht die Kapazitäten haben. Unabhängig davon ist es immer gut für die eigene Entwicklung, Perspektiven von außen zu bekommen, auf die man selbst vielleicht nicht kommen würde.
Das gilt für Themen wie für alles andere. In unserer Organisationsentwicklung, die seit Juni läuft, lernen wir bei jedem Mal sehr viel dazu und die größten Brocken liegen schon hinter uns. Das setzt Energie frei und ermöglicht es allen, sich vollkommen auf ihre Themenbereiche zu konzentrieren. Das ist unbezahlbar und kommt nicht nur uns zugute, sondern allen, die uns lesen. Euch alle mit guter Berichterstattung zu versorgen, ist Ziel unseres Handelns, denn ihr seid der Grund, warum es uns gibt. Jede Stunde.
Danke für Eure Unterstützung!
Wenn ihr uns unterstützen wollt, findet ihr hier alle Möglichkeiten. Am besten ist ein Dauerauftrag. Er ermöglicht uns, langfristig zu planen:
Inhaber: netzpolitik.org e. V.
IBAN: DE62430609671149278400
BIC: GENODEM1GLS
Zweck: Spende netzpolitik.org
Wir freuen uns auch über Spenden via Bitcoin oder Paypal.
Wir sind glücklich, die besten Unterstützerinnen und Unterstützer zu haben.
Unseren Transparenzbericht aus dem September findet ihr hier.
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